WERKE von Borchu Bawaa

WERKE

UISENMA BORCHU

NACHTS, ALS DIE SONNE FÜR MICH SCHIEN Münchner Kammerspiele

Oktober 2017 - Juni 2018

Wann soll man radikal sein, wenn nicht im ersten Film?“, sagte Uisenma Borchu über ihr Debüt „Schau mich nicht so an“,mit dem die junge Münchner Regisseurin 2016 den Bayerischen Filmpreis gewann. In ihrer ersten Theaterarbeit thematisiert sie nun ihre Lebensgeschichte: „Ich bin als kleines Mädchen mit der transsibirischen Eisenbahn aus der Mongolei in Ost-Berlin am Bahnhof angekommen. Damit sollte ein neues Leben beginnen – eine erwünschte mongolische Familie in der DDR. Aber nur wenig später: eine unerwünschte mongolische Familie in der BRD!“ Mit drei SchauspielerInnen und ihrem Vater wird die Regisseurin ihre Erinnerung zum Leben erwecken, mit der bleibenden Frage: Ist die Zeit, ist die Vergangenheit wieder einzuholen? Und kann man dadurch dem Rätsel, wer man ist, auf die Spur kommen?

„Sie gewährt mit ihrem leisen autobiografischen Zugang einen psychologischen Eingriff in den Prozess einer schwierigen Integration und liefert gleichzeitig einen Kommentar zu einem Land, das keine Einheit ist. Man möchte mehr solche Stimmen hören." (K. Erik Franzen – Frankfurter Rundschau)

Ein Bild pro Aufführung

Während die SchauspielerInnen die autobiografischen Erlebnisse und Erfahrungen der Regisseurin auf der Bühne darstellen, verarbeitet Borchu Bawaa diese Geschehnisse aus seiner Vergangenheit parallel zum Stück auf der Bühne.

70 Minuten Theater - ein Auszug aus 26 Jahren Leben in Deutschland. Bei jeder Vorstellung malt Borchu Bawaa auf 2x4 Meter großen Leinwänden ein anderes Aspekt dieses Lebens.

So entstanden bis jetzt über 20 verschiedene Bilder, die seine Eindrücke wiedergeben. So sind zum Beispiel die lange Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn aus der Mongolei, die Wiedervereinigung Deutschlands, der Hass auf Ausländer und die Attacken der Neonazis ebenso thematisiert wie die Sehnsucht nach der Heimat und die Errungenschaften in der neuen Welt.

Um in der kurzen Zeit der Aufführung die Leinwand fertig zu bearbeiten, hat Borchu Bawaa verschiedene Techniken entwickelt. So arbeitet er mit großen und kleinen Pinseln, Spachteln, Schwämmen und anderen Materialien und und benutzt dabei Acrylfarben.